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20 Juni 2021 выступление Президента Федеративной Республики Германия Франка-Вальтера Штайнмайера

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Не   допустите!    Не    позволим   допустить,      чтобы    мы    вновь  оказались друг другу врагами, чтобы мы перестали признавать друг 

в друге человека. 

    Не  позволим,  чтобы  последнее  слово  оставалось  за  теми,  кто  говорит  на языке  национального  высокомерия,  презрения,  вражды,  отчуждения.

 Память  должна  сближать  нас.  Она  не  должна  снова  расколоть нас. 

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20 Juni 2021 выступление Президента Федеративной Республики Германия Франка-Вальтера Штайнмайера

22. Juni 1941: Vor 80 Jahren überfiel die Deutsche

Wehrmacht die Sowjetunion

20. Juni 2021




















Den 22. Juni 1941 erlebt Boris Popov als junger Panzergrenadier.




Er ist 19.

Seine Einheit liegt wenige Kilometer vor Minsk.


Nach dem Frühstück am Morgen des 22. Juni, erzählt

er, seien er und seine Kameraden in den Garten gegangen, um sich in die Sonne zu legen.

Die ersten

Schüsse und Explosionen hört Boris Popov dort,

im Gras liegend.

Es ist ein Sonntag.


Zwei seiner Kameraden kommen gleich in den ersten Gefechten ums Leben, sein Panzer wird zerstört.


Der Regimentskommandeur befiehlt den Rückzug.

Die Soldaten machen sich zu Fuß auf den Weg nach Minsk.

Dass dort bereits die deutsche Wehrmacht auf sie wartet, wissen sie nicht.

So gerät Boris Popov – zehn Kilometer vor Minsk, noch in den ersten Kriegstagen – in deutsche Gefangenschaft.


Das erste Lager, in das man ihn bringt,

ist Drosdy, fünf Kilometer nördlich von Minsk –


kein Lager eigentlich,

eine Sammelstelle unter freiem

Himmel.

Bilder der deutschen Wochenschau

aus diesen Tagen zeigen

den Ort:

eine unüberschaubar weite Fläche, mit Stacheldraht umzäunt, auf der abertausende

sowjetische Soldaten und Offiziere im Staub hocken oder stehen, in sengender Hitze,

junge und schon ältere Männer und irgendwo in dieser Menge ist auch Boris Popov.

Zu den deutschen Wochenschaubildern hören wir den Sprecher sagen:

"Die Gesichter dieser Untermenschen sind von Raubgier und Mordlust gezeichnet."

Was man tatsächlich sieht auf diesen Bildern, sind die von Hunger und Durst versehrten Gesichter völlig entkräfteter Gefangener.




Allein in Drosdy werden Zehntausend


dem sogenannten "Kommissarbefehl" zum Opfer fallen. Vermeintliche "Politkommissare" der Roten Armee, so die Anweisung der Wehrmacht, seien nicht als Kriegsgefangene zu behandeln, sondern "an Ort und Stelle zu erledigen".





Boris Antonowitsch Popov, Soldat und Veteran

der Roten Armee,

verstarb vor genau einem Jahr, am 20. Juni 2020, im Alter von 98 Jahren.

Ich habe ihn nie kennengelernt, aber ich habe mir seine Geschichte erzählen lassen.

Boris Popov selbst hat sie uns erzählt, in Vorträgen,


in Reden und zuletzt, vor fünf Jahren,


in einem Dokumentarfilm

des Rundfunks Berlin-Brandenburg.



Man sieht Boris Popov in diesem Film

auf einer Bank sitzen, in einem Park

in Minsk, wo er seit 1950 lebte.

Er sitzt dort nicht wie ein Mann in den Neunzigern.

Alt, ja, aber ohne eine Spur von Müdigkeit.


Lebhaft,

geistesgegenwärtig – eine beeindruckende Erscheinung.




Er hatte Glück. Er überlebte den Krieg. Und wir

hatten Glück, dass er uns seine

Geschichte erzählen konnte.


Es ist die Geschichte nur eines einzigen Soldaten. Und

der Krieg, von dem er erzählt, begann schon

zwei Jahre zuvor mit dem deutschen Überfall

auf Polen.

Ich habe am ersten September 2019 in Wieluń, in Polen und in Warschau daran erinnert.




Zwei Jahre, in denen der Zweite Weltkrieg

weite Teile Europas schon mit Zerstörung,

Besatzung und Gewaltherrschaft überzogen hatte.



Was nun folgte, was am

22. Juni 1941 begann,

war die Entfesselung von Hass und Gewalt, die Radikalisierung eines Krieges hin zum Wahn totaler Vernichtung.



Vom ersten Tage an war der deutsche Feldzug getrieben von Hass:

von Antisemitismus und Antibolschewismus,


von Rassenwahn gegen die slawischen und asiatischen Völker der Sowjetunion.


Die diesen Krieg führten, töteten

auf jede erdenkliche Weise,

mit einer nie dagewesenen

Brutalität und Grausamkeit.


Die ihn zu verantworten hatten,

die sich in ihrem nationalistischen Wahn gar

noch auf deutsche Kultur und Zivilisation beriefen,

auf Goethe und Schiller, Bach und Beethoven, sie schändeten alle Zivilisation, alle Grundsätze

der Humanität und des Rechts.


Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war eine mörderische Barbarei.


So schwer es uns fallen mag:

Daran müssen wir erinnern!

Und wann, wenn nicht an solchen Jahrestagen?

Die Erinnerung an dieses Inferno,

an absolute Feindschaft und die Entmenschlichung des Anderen – diese Erinnerung bleibt uns Deutschen eine Verpflichtung,

und der Welt ein Mahnmal.



Hunderttausende sowjetische Soldaten sind schon in den ersten Monaten des Krieges, im Sommer 1941, gefallen, verhungert, erschossen worden.


Unmittelbar mit dem Vormarsch der deutschen Truppen begann auch die Ermordung

jüdischer Männer, Frauen und Kinder durch Erschießungskommandos des SD, der SS und ihrer Hilfstruppen.



Hundertausende Zivilisten in der Ukraine, in Belarus, in den baltischen Staaten

und in Russland wurden Opfer

von Bombenangriffen,

wurden als Partisanen unerbittlich gejagt

und ermordet.


Städte wurden zerstört, Dörfer niedergebrannt.

Auf alten

Fotografien ragen nur noch verkohlte

steinerne Kamine aus einer verwüsteten Landschaft.



Es werden am Ende 27 Millionen Tote sein, die die Völker der Sowjetunion zu beklagen hatten.


27 Millionen Menschen hat das nationalsozialistische Deutschland getötet, ermordet, erschlagen, verhungern lassen, durch Zwangsarbeit

zu Tode gebracht.


14 Millionen von ihnen waren Zivilisten.


Niemand hatte in diesem Krieg mehr Opfer zu beklagen als die Völker der damaligen Sowjetunion.

Und doch sind diese Millionen nicht so tief in


unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, wie ihr Leid, und unsere Verantwortung, es fordern.


Dieser Krieg war ein Verbrechen –

ein monströser, verbrecherischer

Angriffs- und Vernichtungskrieg.

Wer heute an seine Schauplätze geht, wer Menschen begegnet ist, die von diesem Krieg heimgesucht wurden, der wird an den

22. Juni 1941 erinnert –

auch ohne Gedenktag und Mahnmal.



Spuren dieses Krieges finden sich in alten Menschen, die ihn als Kinder erlebten,

und in den jüngeren,

in ihren Enkeln und Urenkeln.

Man findet sie von der Weißmeerküste im Norden bis zur Krim im Süden, von den Ostsee-Dünen im Westen bis Wolgograd im Osten.

Es sind Zeichen des Krieges, Zeichen der Zerstörung, Zeichen des Verlustes.


Zurück blieben Massengräber –

"Brudergräber", wie man auf Belarusisch, Ukrainisch und Russisch sagt.



Das Morden ging in der Etappe weiter.


Der Wehrmachtssoldat

Paul Hohn, stationiert im belarusischen

Berasino, notiert am 31. Januar 1942 in

seinem Tagebuch: "Es ist 15 Uhr. Seit einer Stunde

werden alle noch hier wohnenden Juden,

962 Personen, Frauen, Greise und Kinder erschossen. […].


Endlich. Ein Kommando von 20 Stapos vollzieht die Aktion.

2 Mann schießen immer in Abwechslung.

Die Juden gehen im Gänsemarsch […] durch

den Schnee […] zur Grube, in die

sie hintereinander hineinsteigen und

der Reihe nach

im Liegen erschossen werden. […]


So wird die Pest ausgerottet.

Vom Fenster meiner

Arbeitsstelle ist das Ghetto auf 500 m zu sehen und Schreie und Schüsse gut wahrnehmbar.

Schade, dass ich nicht dabei [bin]."


Jeder Krieg bringt Verheerung,

Tod und Leid.

Doch dieser Krieg war anders.


Es war deutsche Barbarei.


Er hat Millionen Menschenleben gekostet, er

hat den Kontinent verwüstet, und er hat –

in seiner Folge –

die Welt über Jahrzehnte geteilt.


Der Krieg und sein Erbe haben auch unsere Erinnerung geteilt.


Und diese Teilung ist auch drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht überwunden.


Sie bleibt eine Last für die Zukunft.

Das zu ändern, ist unsere Aufgabe, eine Aufgabe, für die wir über die Grenzen hinweg dringend mehr Anstrengung leisten müssen – der Vergangenheit wegen,

vor allem aber für eine

friedliche Zukunft kommender Generationen auf diesem Kontinent!

Deshalb sind wir heute hier, an einem historischen Ort, in einem Museum, getragen

von 17 Institutionen

aus vier Nationen.

Ihre vier Fahnen wehen draußen

vor dem Haus.


Auch dort, wo die sichtbaren Spuren des Krieges

heute verwischt oder

vom Gestrüpp eines

verhängnisvollen Jahrhunderts

überwuchert sind,

von den Jahren des Stalinismus,

des Kalten Krieges,

vom Ende der Sowjetunion – da kann man die Spuren dennoch wahrnehmen. Der Krieg bleibt spürbar – wie eine Narbe,

über

die man mit den Fingern streicht.


Doch tun wir Deutsche das?

Schauen wir überhaupt dorthin, in den viel zu unbekannten Osten unseres Kontinents?



Wer in Deutschland kennt Malyj Trostenez bei Minsk, wo zwischen 1942 und 1944 mindestens 60.000 Menschen ermordet worden sind?


Oder das Dörfchen Chatyn, das im Sommer 1943 dem Erdboden gleichgemacht, und sämtliche Einwohner getötet wurden –

die Hälfte von ihnen Kinder?

Wer weiß von Korjukiwka in der Nordukraine, wo innerhalb von zwei Tagen 6.700 Männer,

Frauen und Kinder der größten und

Brutalsten

Strafaktion des Zweiten Weltkrieges zum Opfer fielen?



Wer kennt die Stadt Rshew,

unweit von Moskau,

wo die Rote Armee in einer nicht enden wollenden Schlacht - allein dort - mehr als eine Million Tote und Verwundete zu beklagen hatte?


Wer kennt das Städtchen Mizocz,

vor dessen Toren die jüdischen Bewohner an einem einzigen Tag erschossen wurden,

am 14. Oktober 1942?

Nur noch fünf Fotografien

des deutschen Gendarmen Gustav Hille erinnern

an den Ort des Verbrechens, der heute eine sanfte,

hügelige Wiesenlandschaft ist.





"Stille und Schweigen liegen über den Toten, die unter den eingestürzten, von Gras überwucherten Heimstätten begraben sind.

Die Stille ist schlimmer als Tränen und Flüche."

So schreibt

Wasili Grossman im Herbst 1943.


Doch über der Stille kann man sie hören:

die Geschichten

der Überlebenden, der sowjetischen Kriegsgefangenen, der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter,

der vertriebenen und um ihr Hab und Gut beraubten Zivilisten,


der Rotarmisten, die die Wehrmacht zurückdrängen und bezwingen sollten.

Einer von ihnen war David Dushman,

der als letzter Befreier

von Auschwitz vor wenigen Tagen verstorben ist


– wie Boris Popov im Alter von 98 Jahren.

Auch er hat zeit seines Lebens Zeugnis gegeben.



Ja, dieser Krieg wirft einen langen Schatten, und in diesem Schatten stehen wir bis heute.


In einem Brief an seine Frau schreibt Helmuth James Graf von Moltke, der im August 1941 in der Völkerrechtsabteilung im Oberkommando der Wehrmacht arbeitet,



"die Nachrichten aus dem Osten sind wieder schrecklich." […] "Hekatomben von Leichen" liegen "auf unseren Schultern". Immer wieder höre man Nachrichten

von Gefangenen- und Judentransporten,

von denen nur zwanzig Prozent ankämen.


Immer wieder höre man, dass in Gefangenenlagern

Hunger herrsche, Typhus

und andere Mangelepidemien.



Der Krieg, von dem von Moltke berichtet hat,

ließ jedes menschliche Maß hinter sich.

Aber es waren Menschen,

die ihn erdacht und

vollstreckt haben.

Es waren Deutsche.


Und so hinterlässt er uns – Generation um Generation aufs Neue – die quälende Frage:


Wie konnte es dazu kommen?

Was haben unsere Vorfahren gewusst?

Was haben sie getan?


Nichts, was damals weit

im Osten geschah, geschah zufällig.

Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei, des SD,

der Waffen-SS und ihrer Helfer bahnten sich nicht

planlos und brandschatzend

ihren Weg.

Sie folgten dem Vernichtungswahn und

den mörderischen Plänen, die im Reichssicherheitshauptamt und in den zuständigen Reichsministerien erarbeitet worden sind.


Und sie folgten der Wehrmacht,

deutschen Soldaten, die zuvor schon

die Bevölkerung beraubt, drangsaliert oder als vermeintliche Partisanen getötet hatte.


Der verbrecherische Angriffskrieg trug die Uniform der Wehrmacht.

An seinen Grausamkeiten hatten auch Soldaten der Wehrmacht teil. Lange, zu lange haben wir Deutsche gebraucht, uns diese Tatsache einzugestehen.


Die Pläne, denen die deutschen

Soldaten folgten, hießen

"Generalplan Ost",

"Hunger- oder Backe-Plan",

und erhoben Unmenschlichkeit

zum Prinzip.




Es waren Pläne, die das Ausbeuten und Aushungern von Menschen, ihre Vertreibung, Versklavung und schließlich ihre Vernichtung zum Ziel hatten.


Beamte im Reichssicherheitshauptamt

planten

mit zynischer Sorgfalt die Vernichtung.

Sie planten einen Krieg, der die


gesamte sowjetische Bevölkerung – die gesamte sowjetische Bevölkerung – zum Gegner erklärte:

vom Neugeborenen bis zum Greis.


Dieser Gegner sollte nicht nur militärisch geschlagen werden.


Er sollte den Krieg, der ihm aufgezwungen wurde, selbst bezahlen, mit seinem Leben,

seinem Besitz, mit allem, was seine Existenz ausmachte.


Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion, ganze Landstriche der heutigen Ukraine und

Belarus‘, sollten – ich zitiere aus den Befehlen –

"gesäubert" werden, und vorbereitet für eine deutsche Kolonisierung.

Millionenstädte wie Leningrad,

das heutige Sankt Petersburg, Moskau oder Kiew sollten dem Erdboden gleichgemacht werden.


Auch die sowjetischen Kriegsgefangenen sah man nicht als Gefangene.

Sie waren keine Kameraden – in dieser Sicht.

Sie wurden ihres Menschseins beraubt – entmenschlicht.


Die Wehrmacht, die die Verantwortung für die Gefangenen trug, hatte nicht die Absicht, sie zu ernähren,

sie "durchzufüttern", wie es damals hieß.

Und die deutsche Generalität widersprach Hitlers Absicht nicht, die Wehrmacht zu Vollstreckern

dieses Verbrechens zu machen.

"Nichtarbeitende Kriegsgefangene haben zu verhungern."


So angeordnet vom Generalquartiermeister des deutschen Heeres im November 1941.



Boris Popov, von dem ich

erzähle, hungert in

vier verschiedenen deutschen Lagern, vom ersten bis zum letzten Tag seiner Gefangenschaft.

In Drosdy, so erzählt er, bekommen sie erst nach

zwölf Tagen

einen halben Liter Balanda,

eine Wassersuppe, die sie aus einer gusseisernen Wanne schöpfen,

an der deutsche Aufseher sie vorbeitreiben.



Zum Hunger kommen todbringende hygienische Umstände.


Ungeziefer, Seuchen und Krankheiten verbreiten sich.



Der Kriegsgefangene Nikolaj Nikolajewitsch Danilow berichtet: "Kranke und Gesunde lagen durcheinander.

Über unsere Körper krochen

Läuse und Ratten."


In der Ausstellung, die wir heute hier eröffnen, kann man ein scheinbar

harmloses Foto sehen.

Es zeigt hunderte Bäume, die in den

Himmel ragen. Bei genauem Hinsehen erkennt man:

Es sind Bäume ohne Blätter, ohne Zweige, ohne Rinde.


Sowjetische Kriegsgefangene haben sie mit bloßen Händen von den Stämmen gekratzt, um nicht den

Hungertod zu sterben.

Das Foto vermittelt uns eine Ahnung

vom Grauen dieser Lager. Es stammt

aus Schloss Holte-Stukenbrock

in Ostwestfalen.

Auch ein Ort dieser Verbrechen, nur eben nicht weit im Osten,


sondern keine Stunde von meinem Heimatort entfernt – von dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin, und wo ich in meiner Schulzeit auch nichts erfahren habe

über das,

was weniger als zwei Jahrzehnte vorher dort geschehen war.




Nach Drosdy wird Boris Popov in das ehemalige

Stammlager 352 in Masjukowschtschina verbracht,

heute ein Stadtteil von Minsk.

80.000 Kriegsgefangene kommen allein hier ums Leben.


Doch Popov hat Glück, er muss arbeiten, als Hilfskraft in der Poststelle der Militärverwaltung.


Anfang 1942 wird er in ein Lager in Gomel überführt, zwei Monate später ins Stammlager IV B

hier nach Brandenburg.


Boris Popov erlebt seine Befreiung am 23. April 1945 in Mühlberg an der Elbe.

Es ist eine Ausnahme.

Fast sechs Millionen Frauen und Männer der Roten Armee gerieten

in deutsche Kriegsgefangenschaft.

Mehr als die Hälfte von ihnen kam ums Leben – die meisten in den Sammellagern des Ostens.


Nach der Befreiung kann Boris Popov – zum ersten Mal in vier Jahren – seiner Mutter einen Brief schreiben Nach

Leningrad. Er weiß nicht, ob sie noch lebt.

Eine Million Leningrader sind während der deutschen Blockade verhungert.

Vor einigen Jahren hat Daniil Granin im Deutschen Bundestag vom Grauen der Blockade berichtet:

"Der Tod", sagte er, "kam leise,

mucksmäuschenstill, tagein und tagaus, Monat um Monat

alle 900 Tage lang.

Wie wollte man dem Hunger entgehen? […]

Man kratzte den Leim von den Tapeten und kochte Ledergürtel. Die Chemiker in den Instituten

destillierten Firnis. Man aß Katzen und Hunde."

Unvorstellbares diente in der blockierten Stadt als Nahrung.


Daniil Granin hat in seiner unvergesslichen Rede von Grausamkeiten berichtet, die mir als Präsident dieses Landes nur schwer über die Lippen kommen.



Auch dieses absichtsvolle Vorgehen, die Stadt nicht etwa einzunehmen, sondern in 900 Tagen der Blockade auszuhungern, war – ich habe es zuvor zitiert, Teil des sogenannten Hungerplans.



Boris Popovs Mutter überlebt die Blockade.

1946 kehrt Boris Popov nach Leningrad zurück. Er kann sein Studium abschließen, heiratet und zieht mit seiner Frau nach Minsk, wo er als Chefingenieur

im Filmstudio Belarusfilm arbeitet.

Und als solcher reist er in den siebziger Jahren sogar noch einmal zurück nach Deutschland.


Es ist eine ergreifende Lebensgeschichte, die Boris Popov uns hinterlassen hat. Doch lange wollte man sie überhaupt nicht hören. In der Sowjetunion nicht,

wo er bis 1975 darum kämpfen musste, als ehemaliger Kriegsgefangener überhaupt

als Kriegsteilnehmer anerkannt zu werden.


Und auch in Deutschland nicht.

Das schwere Schicksal der eigenen, der deutschen Soldaten, die in sowjetischer Kriegsgefangenschaft waren, überlagerte das Interesse am Schicksal der sowjetischen.

Bei manch einem erleichterte es in der unmittelbaren Nachkriegszeit womöglich auch das deutsche Gewissen.



Doch die Verbrechen, die von Deutschen in diesem Krieg begangen wurden, lasten auf uns.

Auf den Nachkommen der Opfer ebenso wie auf uns,

der heutigen Generation.

Bis heute.

Es lastet auf uns,

dass es unsere Väter, Großväter, Urgroßväter sind, die diesen Krieg geführt, die an diesen Verbrechen beteiligt waren.

Es lastet auf uns, dass zu viele





Täter, die schwerste Schuld auf sich geladen hatten, nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.

Es lastet auf uns, dass wir den Opfern

im Osten unseres Kontinents viel zu lange Anerkennung, auch Anerkennung durch Erinnerung, verwehrten.



Und vergessen wir am heutigen Tage nicht:

Auch in uns selbst, in unseren eigenen

Familiengeschichten wirkt bis heute das Leiden,

das Grauen dieses Krieges und seiner Folgen – ich rede über Vertreibung, ich rede über Teilung, ich rede über Besatzung.

Es sind die Alten unter uns, die den Krieg noch als Kinder erlebt haben. Es sind ihre Väter, die in ihm kämpften.

Es sind ihre Mütter, Frauen, die Schlimmes erlitten haben, auch durch die vorrückende Rote Armee.

Viele der Väter sind, wie man vor einigen Jahren noch sagte, "in Russland geblieben". Sie sind gefallen,

vermisst oder in der Gefangenschaft ums Leben gekommen. Auch auf den Wegen dieser vaterlosen Generation liegt der Schatten dieses Krieges.


Wer Licht in diese Erinnerungsschatten bringen will,

der muss keine weite Strecke zurücklegen –

sie finden sich vor

unserer Haustür.

Es sind nicht nur die ehemaligen Kriegsgefangenenlager wie Stukenbrock in Westfalen

oder Sandbostel

in Niedersachsen,

das ich vor wenigen Tagen besucht habe.

Es gibt in Deutschland

über 3.500 Grabstätten sowjetischer

Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener.

Das Museum Karlshorst hat

all diese Orte zusammengetragen

und eine Landkarte erarbeitet.

So wie die Gedenkstätten des Zweiten Weltkrieges im Westen besucht werden, so würde ich mir wünschen, dass junge Menschen auch die vergessenen Orte

im Osten unseres Kontinents aufsuchen.


Das wäre ein so wichtiger Beitrag für gemeinsames Erinnern.


Niemandem fällt es leicht, sich die Schrecken der Vergangenheit in Erinnerung zu rufen, natürlich nicht.

Aber verdrängte Erinnerung, nicht eingestandene Schuld wird niemals leichter, im Gegenteil, sie wird zu einer immer schwereren Last.


Wir sollten uns erinnern, nicht, um heutige und künftige Generationen mit einer Schuld zu belasten,

die nicht die ihre ist,

sondern um unserer selbst willen.

Wir sollten erinnern, um zu verstehen, wie diese Vergangenheit in der Gegenwart fortwirkt.

Nur wer die Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart lesen lernt, nur der wird zu einer Zukunft beitragen können,


die Kriege vermeidet, Gewaltherrschaft ablehnt und ein friedliches Zusammenleben

in Freiheit ermöglicht.


Und deshalb sollten wir wissen, dass

Orte wie Mizocz, Babyn Jar und Korjukiwka in der Ukraine, wie Rshew in Russland, wie Malyj

Trostenez und Chatyn in Belarus, dass diese vergessenen Orte auch Orte deutscher Geschichte sind.



Dass nach allem, was geschehen ist, Deutsche

heute von den Menschen in Belarus, in der Ukraine oder Russland – gerade an diesen Orten –


gastfreundlich empfangen werden, dass sie willkommen sind, dass man ihnen warmherzig begegnet – das ist nicht weniger als ein Wunder.




Dass ich als deutscher Außenminister vor sechs Jahren, zum Jahrestag des Kriegsendes,


in Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, feierlich empfangen wurde von einer großen Menge Veteraninnen und Veteranen –


aufrecht und stolz in ihren viel zu groß gewordenen Uniformen, die Hand zum militärischen Gruß erhoben, mit Tränen in den Augen –


das gehört zu den bewegenden, prägenden Erinnerungen meines Lebens.



Meine Bitte ist: Machen wir uns an diesem Tag, an dem wir an Abermillionen Tote erinnern,

auch gegenwärtig,

wie kostbar die Versöhnung ist, die über den

Gräbern gewachsen ist.


Aus dem Geschenk der Versöhnung erwächst für Deutschland große Verantwortung.

Wir wollen und wir müssen alles tun, um Völkerrecht und territoriale Integrität auf diesem Kontinent zu schützen,

und für den

Frieden mit und zwischen den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zu arbeiten.



Boris Popov erhielt 2007 Post von dem deutschen Verein Kontakte-Kontakty.


Man bat ihn, seine Geschichte in einem Brief zu erzählen.

Dieser erste Brief war der

Anfang.

Bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr hielt Boris Popov Vorträge und

Reden, sprach als Zeitzeuge in Schulen und vor Publikum in Belarus und Deutschland.

Im März 2020, wenige Monate vor seinem Tod, wurde ihm in Minsk das

Bundesverdienstkreuz verliehen.



Ich weiß, dass Soja

Michajlowna Popowa, die Witwe von Boris Popov, und ihre Enkelin, uns jetzt gerade per Livestream in Minsk zuschauen.


Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einen ganz herzlichen Gruß zusenden.


Auf die Frage eines Berliner Schülers, was er fühle, wenn er an die Zeit seiner Gefangenschaft denke,

sagte Boris Popov einmal:


"Es ergibt sich zwingend die Frage: Wäre es nicht für die Menschheit Zeit,

Kriege grundsätzlich abzulehnen und im Verhältnis gegenseitiger Achtung auch noch so

komplizierte Fragen friedlich

zu lösen?"


Das ist die Frage, die Boris Popov uns gestellt hat.


Mein Eindruck ist: Europa war einer Antwort schon einmal näher als heute.


Es gab vor Jahrzehnten,

trotz Spannungen und Blockkonfrontation,

auch einen anderen Geist, auf beiden Seiten des

Eisernen Vorhangs.

Ich meine den Geist von Helsinki.

In mitten der gegenseitigen Drohung mit nuklearer Vernichtung entstand ein Prozess,

der durch Anerkennung gemeinsamer Prinzipien und durch Zusammenarbeit einen

neuen Krieg vermeiden wollte

und vermeiden half.


Dieser Weg, der bis zur Schlussakte von Helsinki führte, liegt jetzt fast ein halbes Jahrhundert zurück.


Er war weder einfach noch gradlinig.

Aber es war ein Weg, der wegführte




von der Logik der Eskalation und der Gefahr wechselseitiger Vernichtung.

Wenn Sie so wollen, ein langer und steiniger Weg.

Aber viel mehr als

steinige Wege fürchte ich

Stillstand und Entfremdung.


Ich mache mir große Sorgen, dass die leidvolle Geschichte, an die wir heute erinnern,

selbst mehr und mehr zur Quelle von Entfremdung wird.


Wenn der Blick zurück auf eine einzige, nationale Perspektive verengt wird, wenn der Austausch über unterschiedliche Perspektiven der Erinnerung zum Erliegen kommt oder er verweigert wird, dann wird Geschichtsschreibung zum Instrument neuer Konflikte, zum Gegenstand neuer Ressentiments.


Und deshalb bleibt meine Überzeugung:

Geschichte darf nicht zur Waffe werden!


Denn uns eint doch dies: Wir erinnern nicht mit dem Rücken zur Zukunft, sondern wir erinnern mit dem Blick

nach vorn, mit dem klaren und lauten Ruf:


Nie wieder ein solcher Krieg!

Ich weiß, dass ich diesen Ruf mit vielen, vielen Menschen in Polen und den baltischen Staaten,

in der Ukraine, in Belarus und in Russland teile, in allen Nachfolgestaaten der Sowjetunion.

An Sie, an die Bürgerinnen und Bürger all der Länder, die unter dem deutschen Vernichtungskrieg gelitten haben, richte ich heute mein Wort:


Lassen Sie und lassen wir nicht zu, dass wir einander von neuem als Feinde begegnen; dass wir den Menschen im Anderen nicht mehr erkennen.


Lassen wir nicht zu, dass die das letzte Wort haben, die der nationalen Überheblichkeit, der Verachtung, der Feindschaft,

der Entfremdung das Wort reden.


Die Erinnerung soll uns einander näherbringen. Sie darf uns nicht von Neuem entzweien.


Hier, in diesem Haus, wurde

das Kriegsende besiegelt.

Für unser Land und für diese Stadt wird Karlshorst deshalb immer ein besonderer Ort sein – ein Ort der Erinnerung.



Bei allen politischen Differenzen, bei allem notwendigen Streit über Freiheit und Demokratie und Sicherheit muss Platz sein für Erinnerung.


Deshalb bin ich heute hier.


Erinnerung an Vergangenes heilt nicht die Wunden,

die in der Gegenwart geschlagen werden –

aber die Gegenwart tilgt auch niemals die Vergangenheit.

So oder so lebt Vergangenes in

uns fort: entweder als verdrängte Geschichte, oder als eine Geschichte, die wir annehmen.

Zu lange haben wir Deutsche das mit Blick auf die Verbrechen im Osten unseres Kontinents nicht getan. Es ist an der Zeit, das nachzuholen.


Und darum sind wir heute hier in Karlshorst.


Wir sind hier, um an 27 Millionen Tote zu erinnern – an 14 Millionen zivile Opfer.





Wir sind hier, um an den ungeheuren

Beitrag der Frauen und Männer zu erinnern, die in den Reihen der Roten Armee gegen Nazideutschland

gekämpft haben.


Wir blicken auf ihren Mut und ihre Entschlossenheit;

auf die Millionen,

die gemeinsam mit den amerikanischen,

britischen und französischen Alliierten und vielen anderen ihr Leben eingesetzt und viele von ihnen verloren haben, für die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.





Ich bezeuge meinen tiefen Respekt für ihren Kampf gegen – wie Yehuda Bauer schreibt – "das schlimmste Regime, das diesen Planeten je geschändet hat".




Ich verneige mich in Trauer vor den ukrainischen, belarusischen und russischen Opfern –

vor allen Opfern

der ehemaligen Sowjetunion.


Arbeiten wir für eine andere, für eine bessere Zukunft.


Es liegt in unser aller Hände.


https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2021/06/210618-D-Russ-Museum-Karlshorst.html


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Президента Федеративной Республики Германия


Франка-Вальтера Штайнмайера


по случаю 80-й годовщины нападения Германии на


Советский Союз 22 июня 1941 г. и открытия выставки


«Масштабы одного преступления. Советские


военнопленные во Второй мировой войне»


18 июня 2021 г.


г. Берлин



22 июня 1941 года Борис Попов встретил молодым


мотострелком.

Ему было 19.

Его часть располагалась в нескольких

километрах от Минска.

После завтрака утром 22 июня, – рассказывал

он, – он со своими сослуживцами пошёл загорать в сад .

Первые

выстрелы и взрывы Борис Попов услышал там, лёжа в траве.

Было воскресенье.


Двое его товарищей погибли сразу же в первых боях, его

боевая машина была уничтожена. Командир полка приказал отступать. Солдаты пешим порядком направились в Минск. О том, что там их уже ждут германские войска, они не знали.

Так Борис Попов в десяти километрах от Минска в первые же дни войны попал в германский плен.

Первый лагерь, в который его отправили, – Дрозды, в пяти километрах к северу от Минска, –

на самом деле был не лагерем, а

сборным пунктом под открытым небом.

Кадры немецкой

еженедельной хроники тех дней показывают это место:

бескрайнее пространство, огороженное колючей проволокой, на котором тысячи

советских солдат и офицеров сидят в пыли или стоят под испепеляющим зноем: молодые или уже зрелые мужчины, где-то в

этой толпе и Борис Попов.

Мы слышим, как диктор комментирует

немецкую хронику :

«Лица этих недочеловеков отмечены хищной

алчностью и жаждой убийства».

На самом же деле мы видим

измученные голодом и жаждой лица совершенно обессиленных

пленных.

Стр2 из стр 11

В одних только Дроздах десять тысяч человек станут жертвами

так называемого «приказа о комиссарах». К предполагаемым

политкомиссарам Красной Армии, как гласил приказ вермахта,

надлежит относиться не как к военнопленным, а «уничтожать на

месте».


Борис Антонович Попов, солдат и ветеран Красной Армии,

скончался ровно год назад, 20 июня 2020 г., в возрасте 98 лет .

Я никогда не был знаком с ним лично, но мне поведали его историю.

Сам Борис Попов рассказывал нам её в своих докладах и

выступлениях, а в последний раз, пять лет назад, – в

документальном фильме телерадиокомпании «Берлин-

Бранденбург».


Фильм показывает Бориса Попова сидящим на скамье в парке

в Минске, где он жил с 1950 года.

Он не выглядит на свои девяносто

с лишним. В годах – да, но без намёка на усталость.

Живой,

сохраняющий присутствие духа, он производит большое впечатление на зрителя.


Ему повезло. Он пережил войну. А нам повезло, что он смог

поведать нам свою историю.


Это история лишь одного солдата. А война, о которой он рассказывает, началась двумя годами ранее с нападения Германии

на Польшу.

1 сентября 2019 в своем выступлении на памятном

мероприятии в польском Велюни и в Варшаве я напомнил об этом.


Два года, за которые Вторая мировая война уже повергла

значительную часть Европы во мрак разрушения, оккупации и тирании.


А то, что последовало за этим и началось 22 июня 1941 года,

обернулось разгулом ненависти и насилия, радикализацией войны и

превращением её в безумие тотального уничтожения.

С первых же дней наступление германских войск было движимо ненавистью:

антисемитизмом и антибольшевизмом, расовым безумием в

отношении славянских и азиатских народов Советского Союза.


Те, кто вёл эту войну, убивали людей всеми мыслимыми

способами, проявляя невиданные прежде жестокость и зверства.

Те, кто был ответственен за эту войну, пытаясь к тому же обосновать

свой националистический бред немецкой культурой и цивилизацией,

ссылаясь на Гёте и Шиллера, Баха и Бетховена, опорочили всю цивилизацию в целом, нарушили любые принципы гуманности и права.

Война немцев против Советского Союза была варварством убийц.


Как бы тяжело нам ни было,

мы обязаны помнить об этом!

И когда, как не в такие памятные даты? Память об этом ифемерно,

об абсолютной вражде и расчеловечивании других людей – эта память остаётся долгом для нас, немцев, и предупреждением для всего мира.

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Сотни тысяч советских солдат погибли на фронтах, умерли от

голода, были расстреляны уже в первые месяцы войны, летом 1941 года.

Сразу же с наступлением германских войск начались убийства

еврейских мужчин, женщин и детей расстрельными командами СД,

СС и их пособниками.


Сотни тысяч мирных жителей Украины, Беларуси, стран Балтии

и России стали жертвами бомбардировок,

подверглись беспощадному преследованию и истреблению за партизанскую

борьбу.

Города разрушались, деревни сжигались. На старых

фотографиях лишь обугленные кирпичные трубы печей

возвышаются над опустошённой местностью.


В результате эта война стоила народам Советского Союза 27

миллионов жизней.

27 миллионов человек нацистская Германия

убила, уничтожила, истребила, уморила голодом, замучила до

смерти подневольным трудом.


14 миллионов из них были мирными жителями.

Никто в этой войне не принёс бóльших жертв, чем народы тогдашнего Советского Союза. И тем не менее, эти миллионы не

настолько глубоко запечатлены в нашей коллективной памяти, как того требуют их страдания и наша ответственность.


Эта война была преступлением – чудовищная, преступная

захватническая война на уничтожение.

Кто сегодня приедет на места, опалённые войной, кто встретит людей, которых коснулась эта война, тому они неизбежно напомнят о 22 июня 1941 года –

напомнят без годовщины, без монумента.


Эта война наложила свой отпечаток на стариков, которые

пережили его детьми, и на людей моложе них, на их внуков и

правнуков. Его след можно обнаружить от Белого моря до Крыма, от

балтийских дюн до Волгограда.

Это отметины войны, отметины

разрушения, отметины утрат .


На дорогах войны остались массовые захоронения – братские могилы, как их называют по-белорусски, по-украински и по-русски.


Убийства продолжались и за линией фронта.

Солдат Вермахта

Пауль Хон, расквартированный в белорусском Березино, записал 31 января 1942 г. в своём дневнике: «3 часа дня. Уже час

расстреливают всех ещё оставшихся здесь в живых евреев, 962 человека, женщины, старики, дети. […]

Наконец-то. Акцию проводит команда из 20 гестаповцев. 2 человека стреляют по очереди. Евреи передвигаются гусиным шагом […] по снегу […] ко рву, в который

они спускаются друг за другом, и их по очереди расстреливают в

 лежачем положении. […]

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Так искореняется чума.

Из окна моего

рабочего места в 500 метрах видно гетто, и хорошо слышны крики и выстрелы.

Жаль, что я в этом не участвую».


Любая война несёт с собой опустошение, смерть и страдания.

Однако эта война была другой.


Она явила миру варварство, совершённое немцами.

Она стоила жизни миллионам людей, она обратила в руины целый континент и,

как следствие этой войны,

мир на десятки лет оказался разделён.


Война и её наследие раскололи и нашу память.

И этот раскол не преодолён даже сейчас, спустя три десятилетия после падения

«железного занавеса».

Он лежит бременем на нашем будущем.

Наша задача – преодолеть его. Задача, для решения которой нам крайне необходимо прилагать больше усилий, невзирая на границы – ради нашего прошлого, но прежде всего – ради мирного будущего

грядущих поколений на нашем континенте!

Поэтому сегодня мы собрались здесь, в историческом месте, в музее, работу которого поддерживают 17 организаций из четырёх стран.

Флаги этих стран развеваются перед зданием музея.


Даже там, где видимые следы войны сегодня стёрлись или

поросли бурьяном беспокойного прошлого века, где на них

наложились

годы сталинизма,

«холодной войны»,

распад Советского Союза, их всё-таки можно нащупать. Война всё ещё ощутима –

как

шрам, если провести по нему пальцами.


Но делаем ли это мы, немцы?

Обращаем ли мы наш взор туда,

на слишком мало знакомый нам восток нашего континента?


Кому в Германии известен Малый Тростенец под Минском, где

между 1942 и 1944 годами было убито не менее 60 000 человек?

Или деревенька Хатынь, которую весной 1943 года сровняли с землёй и убили всех её жителей, половина из которых были дети? Кому известна Корюковка на севере Украины, где в течение двух суток 6700 мужчин, женщин и детей стали жертвами самой масштабной и

жестокой карательной акции Второй мировой войны?


Кому известен город Ржев, расположенный не так далеко от Москвы?

А ведь только там Красная Армия в нескончаемой битве потеряла погибшими и ранеными более миллиона солдат .


Кому известен городок Мизоч,

всё еврейское население которого было расстреляно перед городскими воротами в течение одного дня, 14 октября 1942 года? Лишь пять фотографий

германского жандарма Густава Хилле напоминают о месте преступления, где сегодня простирается умиротворяющий холмистый пейзаж.

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«Тихо лежат мертвые тела, погребённые во дворах среди бурьяна.


Тишина эта страшнее слез и проклятий, ужаснее стенаний и криков боли», – писал Василий Гроссман осенью 1943 года.


Но сквозь эту тишину их можно услышать – рассказы

выживших, советских военнопленных, подневольных работников,

изгнанных и ограбленных до нитки мирных жителей,

красноармейцев, которым ещё предстояло обратить в бегство

и разгромить вермахт.

Одним из них был Давид Душман, последний живой из освободителей Освенцима, который умер несколько дней

назад; как и Борису Попову, ему было 98 лет . Он тоже всю свою жизнь рассказывал о том, чтó ему довелось пережить.


Да, эта война отбрасывает длинную тень, и эта тень лежит на нас по сей день.


В своём письме жене граф Хельмут Джеймс фон Мольтке, работавший в августе 1941 года в международно-правовом департаменте Верховного командования вермахта, писал :

«Сводки с востока опять ужасны» […]

«Горы трупов» лежат «на наших плечах».

Постоянно, – пишет он, – можно слышать об этапах с пленными и евреями, из которых лишь 20 процентов доезжают до места

назначения.

Ходят разговоры, что в лагерях для пленных царят голод, тиф и другие эпидемии, возникающие в результате недостатка всего жизненно необходимого.


Войну, о которой писал Мольтке, нельзя было измерить никакими человеческими мерками.

Но придумали и осуществили

её именно люди.

Это были немцы.


Поэтому она оставила нам в наследство вопрос, который снова и снова не дает покоя поколению за поколением:

Как это могло случиться?

О чём знали наши предки?

Что они творили?


Ничего из того, что в то время происходило далеко на востоке, не происходило случайно. Айнзацгруппы полиции безопасности, СД,

ваффен-СС и их пособники отнюдь не бездумно расчищали себе дорогу, сжигая всё на своём пути.

Они следовали мании истребления и убийственным планам, разработанным в Главном управлении имперской безопасности и в соответствующих рейхсминистерствах.

И они следовали за вермахтом, за германскими солдатами, которые уже до них успевали ограбить, измучить или убить по подозрению в партизанской деятельности местных жителей.

Преступная захватническая война велась в военной форме вермахта.

В её жестокости есть и доля вины солдат вермахта. Много, слишком много времени понадобилось нам, немцам, чтобы признаться самим себе в этом факте.

Планы, которым следовали германские солдаты, назвались

«Генеральный план Ост» и

«План голода» (он же «план Бакке»).

Эти планы возводили бесчеловечность в ранг принципа. Целью этих

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планов было эксплуатировать людей и морить их голодом, изгонять из родных мест, порабощать, чтобы в конце концов уничтожить.


Чиновники Главного управления имперской безопасности планировали истребление с циничной тщательностью. Они планировали войну, которая объявляла врагом

всё советское население: все советское население,

от новорождённого до глубокого старика.

Этого врага предполагалось не просто победить в бою.

Он должен был сам заплатить за навязанную ему войну – своей жизнью, своим имуществом, всем, в чём заключалось его существование.

Вся европейская часть Советского Союза, целые области нынешних Украины и Беларуси должны были быть –

цитирую приказы – «зачищены» и подготовлены для немецкой

колонизации. Города-милионники – нынешний Санкт-Петербург, Москву или Киев – предполагалось сровнять с землёй.


Советские военнопленные тоже не рассматривались как пленные.

Они не считались воинами.

Они были расчеловечены; у них отняли право считаться людьми.

Вермахт, отвечавший за военнопленных, не намеревался предоставлять им питание, «прокорм», как это тогда называлось. И германский генералитет не возражал против намерения Гитлера сделать вермахт исполнителем этого преступления. «Неработающие военнопленные должны умереть от голода».

Так гласил приказ генерал-квартирмейстера

германских Сухопутных войск в ноябре 1941 года.


Борис Попов, историю которого я рассказываю вам, голодал в

четырёх германских лагерях – с первого до последнего дня своего плена.

В Дроздах, – рассказывал он, – им лишь через 12 дней дали


по поллитра «баланды», водянистого супа, который они черпали из

чугунной ванны, мимо которой их гнали немецкие надзиратели.


Голод усугублялся гибельными санитарными условиями.

Паразиты, инфекции и болезни распространялись повсеместно.


Военнопленный Николай Николаевич Данилов писал : «Больные и здоровые лежали вповалку. По нашим телам ползали вши и крысы».


На выставке, которую мы сегодня здесь открываем, можно увидеть на первый взгляд безобидное фото.

На нём сотни деревьев, устремлённых к небу. Если посмотреть внимательнее, можно заметить: это деревья без листьев, без веток, без коры.

Советские военнопленные голыми руками отдирали их от стволов, чтобы не умереть от голода.

Эта фотография даёт нам представление об

ужасах тех лагерей. Она сделана в городе Шлос-Хольте-Штукенброк в Восточной Вестфалии.

Ещё одно место, где были совершены эти преступления, – только не где-то далеко на востоке, а менее чем в часе езды от моего родного города, от места, где я вырос и где в школьные годы я так и не узнал ничего о том, что там происходило меньше двадцати лет назад .

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После Дроздов Борис Попов был переведён в бывший «шталаг» № 352 в Масюковщине – сегодня это район Минска.

Только здесь погибло 80 000 военнопленных.

Но Попову повезло: его отрядили разнорабочим в почтовое отделение военной администрации.

В начале 1942 года его перевели в лагерь в Гомеле, два месяца спустя – в «шталаг» IV-B здесь, в Бранденбурге.


Борис Попов был освобождён из лагеря 23 апреля 1945 года в Мюльберге-на-Эльбе.

Его судьба исключительна :

почти шесть миллионов женщин и мужчин – солдат Красной Армии – попали в

немецкий плен.

Больше половины из них погибло, большинство – в сборных лагерях на востоке.


После освобождения Борис Попов впервые за четыре года смог написать матери письмо в Ленинград . Он не знал, жива ли она ещё.

Миллион ленинградцев умерли от голода во время немецкой блокады.

Несколько лет назад Даниил Гранин в Германском Бундестаге говорил об ужасах блокады. «Смерть уничтожала тихо, безмолвно, день за днём, месяц за месяцем – все 900 дней.

Как укроешься от голода? […]

Соскабливали клей с обоев, варили кожаные ремни. Ученые-химики в институтах перегоняли олифу. Съедали кошек, собак».

В пищу в блокадном городе употреблялись

немыслимые вещи.

Даниил Гранин в своей незабываемой речи

упоминал такие кошмарные подробности, которые у меня, президента своей страны, язык не поворачивается повторить.


Этот преднамеренный метод – не занять город, а уморить его голодом в результате 900-дневной блокады – тоже был частью так

называемого «Плана голода», который я цитировал .


Мать Бориса Попова пережила блокаду.

В 1946 году Попов вернулся в Ленинград . Он смог закончить учёбу, женился и переехал

с женой в Минск, где работал главным инженером на киностудии «Беларусьфильм». По работе ему в 70-х гг. даже довелось снова побывать в Германии.


Борис Попов оставил нам берущую за душу историю своей жизни. Но долгое время никто не хотел её слушать. Не хотели

слушать в Советском Союзе, где он до 1975 года был вынужден бороться за то, чтобы его, как бывшего военнопленного, признали

участником войны.

И не хотели слушать в Германии.

Тяжёлая судьба собственных, германских солдат, попавших в советский плен,

затмевала интерес к судьбе советских. Возможно, что некоторым

немцам в первое послевоенное время это облегчало совесть.


Но преступления, совершённые немцами в этой войне, бременем лежат на нас. Они гнетут нас, нынешнее поколение, как гнетут они потомков жертв.

До сих пор.

Над всеми нами довлеет тот

факт, что именно наши отцы, деды, прадеды вели эту войну и были причастны к этим преступлениям. Над нами довлеет то, что слишком

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многие виновные в тягчайших преступлениях не были привлечены к ответственности.

Над нами довлеет то, что мы слишком долго не признавали жертв на востоке нашего континента жертвами – не признавали, отказывая им в памяти.


И давайте сегодня не будем забывать:

в нас самих, в историях наших собственных семей до сих пор звучит эхо страданий,

ужасов той войны и её последствий: изгнания, разделения, оккупации.

Среди нас живут старики, которые детьми застали войну. Их отцы воевали тогда.

Их матери, женщины, хлебнули горя, в том числе от наступавшей Красной Армии. Многие отцы, как говорили ещё несколько лет назад, «остались в России». Они погибли, пропали без вести или умерли в плену.

На жизненных путях этого выросшего без отцов поколения тоже лежит тень той войны.


Для того, чтобы высветить эти потаённые уголки памяти, далеко ходить не нужно – они находятся прямо у порога нашего дома.

Это не только бывшие лагеря военнопленных, такие как Штукенброк в Вестфалии или Зандбостель в Нижней Саксонии,

который я посетил несколько дней назад .

В Германии существует

более 3 500 захоронений советских подневольных работников и военнопленных. Музей Карлсхорст собрал воедино информацию обо всех этих местах и разработал карту.

Я бы очень хотел, чтобы молодёжь посещала в том числе и забытые места на востоке нашего континента точно так же, как люди приходят на мемориалы Второй

мировой войны на западе.

Это стало бы важным вкладом в нашу общую память.

Никому не легко вспоминать об ужасах прошлого, конечно не легко.

Но бремя вытесненной памяти, непризнанной вины никогда не станет легче – наоборот, оно станет давить лишь тяжелее.


Мы должны помнить не для того, чтобы взвалить на нынешние и будущие поколения вину в том, чего они не совершали, а ради нас

самих.

Мы должны помнить, чтобы понять, как это прошлое продолжает жить в настоящем. Лишь тот, кто научится читать следы прошлого в настоящем, сможет внести свой вклад в будущее, в котором будет возможно избежать войн, не дать шансов тирании и строить мирное сосуществование в условиях свободы.


И поэтому мы должны знать, что такие места, как Мизоч, Бабий Яр и Корюковка на Украине, как Ржев в России, как Малый Тростенец и Хатынь в Беларуси, что все эти забытые уголки – это точки на карте истории Германии.


То, что после всего случившегося немцы сегодня именно в этих самых местах ощущают гостеприимство со стороны жителей Беларуси, Украины или России, что их принимают как желанных гостей, встречают с добрым сердцем, – всё это иначе, как чудом, назвать нельзя.

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Шесть лет назад, в годовщину окончания войны, мне, в то время министру иностранных дел Германии,

в Волгограде, бывшем Сталинграде, был оказан торжественный приём в присутствии многочисленных ветеранов.

С гордо поднятой головой, в своей

военной форме, которая стала им уже слишком велика, они отдавали мне воинскую честь, и слёзы стояли в их глазах.

Этот момент останется одним из самых трогательных, запечатлевшихся навсегда воспоминаний моей жизни.


У меня есть просьба : давайте в этот день, когда мы вспоминаем миллионы и миллионы погибших, осознаем, сколь великую цену

имеет примирение, проросшее из могильных холмов.


Дар примирения накладывает на Германию великую ответственность.

Мы хотим и должны делать всё для защиты

международного права и территориальной целостности на нашем континенте, для укрепления мира с государствами бывшего Советского Союза и между ними.


В 2007 году Борис Попов получил письмо от германской организации «Kontakte-Контакты».

Его просили рассказать свою историю в форме письма. Это первое письмо стало началом.

Вплоть до своей кончины в прошлом году Борис Попов выступал с докладами и речами, в школах и перед публикой в Беларуси и в Германии.

В марте 2020 года, за несколько месяцев до его смерти, в Минске ему был вручён Орден за заслуги перед Федеративной Республикой Германия.


Я знаю, что вдова Бориса Попова Зоя Михаиловна Попова и её внучка в Минске сейчас смотрят прямую трансляцию нашего

мероприятия.

Хочу передать им мой самый сердечный привет.


Однажды, отвечая на вопрос берлинского школьника о том, что он чувствует, вспоминая годы своего плена, Борис Попов сказал :


«Возникает вопрос: не пора ли человечеству принципиально отказаться от войны и перейти к отношениям взаимного уважения, в которых все даже самые сложные вопросы разрешаются мирным

путем?»


Этот вопрос Борис Попов задал нам.


Мне кажется, что Европа в своё время уже была ближе, чем сейчас, к ответу на этот вопрос.

Десятки лет назад, несмотря на напряжённость и конфронтацию между блоками, по обе стороны

«железного занавеса» царил иной дух.

Я имею в виду дух Хельсинки.

В разгар угрозы обоюдного ядерного уничтожения начался процесс,

ставивший своей целью предотвратить новую войну благодаря признанию общих принципов и сотрудничеству и помогший предотвратить её.


Этот путь, приведший к подписанию

Хельсинкского заключительного акта, был начат ещё полвека назад .

Он не был ни простым, ни прямым.

Но это был путь, уводящий прочь

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от логики эскалации и угрозы обоюдного уничтожения.

Можно сказать, что этот путь был долог и тернист, но намного больше, чем

тернистые пути, меня страшат топтание на месте и отчуждение.


Меня очень беспокоит то, что полная страданий история, о которой мы сегодня вспоминаем, сама всё больше и больше

становится источником отчуждения.

Если наш взгляд назад будет ограничен единственной, национальной точкой зрения, если обмен мнениями о разных аспектах памяти прекратится либо будет отвергнут, то работа над написанием истории станет инструментом новых конфликтов, предметом новой вражды.

Поэтому я убеждён:

история не должна становиться оружием!


Ведь нас объединяет то, что мы, вспоминая прошлое, не поворачиваемся к нему спиной, а смотрим вперёд, громко и чётко призывая :

такая война не должна повториться!

Я знаю, что этот мой призыв разделяют многие и многие люди в Польше и странах Балтии,

в Украине, Беларуси и России, во всех государствах бывшего Советского Союза.

К вам, гражданам всех стран, пострадавших от развязанной Германией войны на уничтожение, я обращаю сегодня свои слова :


Не допустите! Не позволим допустить, чтобы мы вновь оказались друг другу врагами, чтобы мы перестали признавать друг

в друге человека.

Не позволим, чтобы последнее слово оставалось за теми, кто говорит на языке национального высокомерия, презрения, вражды, отчуждения.

Память должна сближать нас. Она не должна снова расколоть нас.


Здесь, в этом здании, в войне официально была поставлена точка.

Поэтому для нашей страны и для этого города Карлсхорст всегда будет особенным местом – местом памяти.


При всех политических разногласиях, при всей необходимости спорить о свободе, демократии и безопасности, должно быть место для памяти.

Поэтому я сегодня здесь.


Пусть память о прошлом не лечит раны, наносимые в настоящем,

но настоящее никогда не стирает прошлое. Так или иначе, прошлое продолжает жить в нас: как вытесненная история или как история, которую мы принимаем.

Слишком долго мы, немцы, не делали этого в отношении преступлений, совершённых на востоке нашего континента. Пришло время наверстывать.

Поэтому мы сегодня собрались здесь, в Карлсхорсте.

Мы собрались, чтобы отдать дань памяти 27 миллионов погибших, 14 миллионов мирных жертв.

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Мы собрались, чтобы вспомнить невероятный вклад женщин и мужчин, сражавшихся в рядах Красной Армии против нацистской Германии.


Мы вспоминаем их мужество и решительность, вспоминаем миллионы людей, которые вместе с американскими, британскими и французскими союзниками и вместе со многими другими не жалели

своих жизней борьбе за освобождение от нацистской тирании.


Многие из них погибли.


Я выражаю своё глубокое уважение перед лицом их борьбы с

«худшим режимом из всех, что когда-либо опорочили нашу

планету», как писал Иегуда Бауэр.


Я в скорби склоняюсь перед украинскими, белорусскими и

русскими жертвами, перед всеми жертвами, принесёнными бывшим Советским Союзом.


Давайте же будем работать во имя иного, во имя лучшего будущего.


Это – в наших руках.






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