PEP-Frage: Wie ändert sich die Beteiligung meiner Jugendlichen in der Arbeitsform Karussell im Vergleich zum Lehrkraft-SchülerFrage-Antwort-Muster?
Autoren: Stayko Liudmila, Sorokina Inna,
Oganisyan Uliana
Lehrkontext:
Allgemeinbildende Schule Nr. 9 Stupino (Russland), 10
Schüler, 14 Jahre alt, Lehrwerk “Horizonte”, Sprachniveau A1 (LK L. Stayko)
Allgemeinbildende Schule Nr. 4 Balaschicha (Russland), 15
Schüler, 12 Jahre alt, Lehrwerk “Horizonte”, Sprachniveau
A1 (LK I. Sorokina)
Allgemeinbildendes «Gymnasium №1 von
N.M.Prschewalski» (Russland), 17 Schüler, 12 Jahre alt,
Lehrwerk “Horizonte”, Sprachniveau A1
(LK U.Oganisyan)
In DLL 10 haben wir gelernt, dass
Lehrkräfte mit der Wahl der Arbeits- und Sozialformen festlegen, wie im DaF-Unterricht sprachlich gehandelt wird.
Arbeits- und Sozialformen die Interaktionen der Lernenden untereinander und auch zwischen
Lehrkraft und Lernenden steuern.
es wichtig ist, durch ihren Einsatz die Interaktion der Jugendlichen zu fördern. Im Austausch entfaltet die Kreativität der Lernenden, was motivierend wirken kann.
die Arbeitsform „Karussell“ eine der interessanten Arbeitsformen ist. Sie war für uns unbekannt, darum wollen wir sie im DaF-Unterricht ausprobieren und einschätzen.
Ist-Zustand:
Unsere SuS bevorzugen im Plenum zu arbeiten und als Anfänger sind sie sich nicht sicher, ob sie Deutsch können werden, was Interaktion im Unterricht beschädigt.
Hypothese:
Durch den Einsatz der Arbeitsform Karussell entwickelt sich mündlichproduktive Kompetenz der SuS intensiver,
sie arbeiten motivierter und können flüssiger sprechen.
Indikatoren:
•auf die neue Arbeitsform positiv reagieren;
•motivierter arbeiten;
•sprachlich einfallsreicher werden
•konzentrierter werden;
•flüssiger sprechen können;
•aktiver als sonst sein;
•bessere Ergebnisse haben
Beobachtungsinstrumente:
•Fragebögen für Lerner;
•Beobachtungsbogen;
•Feldnotizen
Methoden zur Datenerhebung:
•Beobachtung;
•Beschreibung;
•Datenanalyse;
•Auswertung der Frage- und Beobachtungsbögen;
•Fotoaufnahme
Durchführung des Praxiserkundungsprojekts am Beispiel von L. Stayko:
Die Zielgruppe für die PEP-Durchführung war die 8. Klasse, Niveau A1, Anzahl der Schüler10, Alter-14 Jahre alt, das Thema-“Bekanntschaften“.
Das Karussell-Verfahren wurde auf der Strecke „Information zum Mitlernenden erfragen – Informationen über sich nennen“ eingesetzt. Die SuS bildeten zwei Kreise, einen Innenund einen Außenkreis, das Karussell drehte sich nach dem bestimmten Signal.
Mit einem neuen Schritt bekam man einen neuen Gesprächspartner. In jedem Paargespräch sollte eine Frage an die Person gestellt und von ihr beantwortet sowie entsprechende Information erfragt werden, z. B.: Woher kommst du? - Ich komme aus … Und du? Woher kommst du?
An der Abschlußstrecke wurde es den SuSn vorgeschlagen, Fragebögen auszufüllen, aus der ich als LK das Fazit ziehen kann, wie sich die SuS zur neuen Aktivität verhalten.
Ziele des Unterrichts:
Die SuS können fließend Informationen zur Person aus der nächsten Umgebung erfragen sowie auf sich bezogene Informationen nennen.
Die SuS können in der Gruppe arbeiten, ihrem Gesprächspartner zuhören, ihn verstehen und sich mit ihm austauschen.
Da die SuS mit dem Karussell als Arbeitsform noch nicht zu tun hatten, sollte ich sie auf den Verlauf vorbereiten; vor der Klasse wurde Karussell-Fragment mit der Hilfe von einigen besonders motivierten Lernenden demonstriert.
Durchführung des Praxiserkundungsprojekts am Beispiel von I.Sorokina:
Die Zielgruppe für die PEP-Durchführung war die 5. Klasse, Niveau A1. Anzahl der
Schüler - 15, Alter – 12 Jahre alt, das Thema – „Meine Heimat ist Russland“. Die SuS standen paarweise in einem Innen- und einem Außenkreis mit dem Gesicht zueinander. LK gab ein Zeichen und SuS kamen ins Gespräch. Nach Ablauf der vorgegeben Zeit (ca. 2-3- Min.) gab LK ein Zeichen, worauf alle ihre Gespräche beendeten. LK teilte die Rotationsregel mit (Der Innenkreis machte einen Schritt nach rechts. Der Außenkreis einen Schritt nach links.) Die SuS wechselten nach der angegebenen Regel ihre Plätze. So entstanden bei jeder Rotation wieder neue Gesprächspaare.
SuS führten Gespräche zum Thema „Meine Heimat ist Russland“. Sie stellten Fragen an einander und beantworteten sie. Am Anfang hat LK mit dem leistungsstarken Schüler das Beispiel des Gesprächs demonstriert.
Ziele des Unterrichts waren folgende:
LK förderte die Flüssigkeit des Sprechens der SuS, indem sie Fragen an ihre
Sprachpartner stellten und die Fragen beantworteten. Die Fragen waren: wie heißt deine Heimat? Wie heißt die Hauptstadt von Russland? Wo liegt Russland? Wo wohnst du? Wie groß ist das Land? Welche Gebiete und Städte gibt es in Russland? Welche Flüsse, Gebirge, Seen in Russland kannst du nennen?
LK entwickelte die Fähigkeit der SuS, in der Gruppe zu arbeiten, einen Sprachpartner zu hören, verstehen und richtig auf die Rede reagieren.
LK übte mit den SuS die grammatische Struktur verschiedener Typen der Fragen.
Durchführung des Praxiserkundungsprojekts am Beispiel von U.Oganisyan:
Die Zielgruppe für die PEP-Durchführung war die 5. Klasse, Niveau A1. Anzahl der
Schüler - 17, Alter – 12 Jahre alt, das Thema – „In der Berufswelt“.
Die LK bildete 2 Kreise: einen Innen- und einen Außenkreis; beriet ihre SuS, wie die Aktivität „Karussell“ verläuft. Am Anfang wurde das Gespräch mit einem starken Schüler als Beispiel demonstriert. Die SuS standen mit dem Gesicht zueinander. Die LK gab ein Zeichen und SuS kamen ins Gespräch. Mit einem neuen Schritt bekam man einen neuen Gesprächspartner. Nach ca. 3 Minuten sprach die LK das Signalwort „Zip“ aus, nach dem alle Gespräche beendeten. Die Lernenden wechselten ihre Plätze. So entstanden beim Platzwechsel wieder neue Gesprächspaare.
In der Arbeitsform „Karussell“ befragten die SuS ihre Sprechpartner nach dem Namen, Alter, Wohnort, dem Traumberuf und Berufen von Eltern und beantworten die an sie gerichteten Fragen. Ziele des Unterrichts:
Die SuS können fließend mehreren Zufallspartnern über verschiedene Themen Fragen stellen und dabei das freie Reden sowie das Zuhören üben. Die Fragen waren: Wie heißt du? Wie alt bist du? Was ist dein Traumberuf? Was ist deine Mutter von Beruf? Was ist dein Vater von Beruf? Mag er seine Arbeit? Wo arbeitet deine Mutter? Wo arbeitet dein Vater?
LK entwickelte die Fähigkeit der SuS, in der Gruppe zu arbeiten, einen Sprachpartner zu hören, zu verstehen und richtig auf die Rede zu reagieren.
Dokumentationen
Fragen | Daten |
1.Wie reagieren meine SuS auf die neue Arbeitsform ? | |
2. Arbeiten die SuS motivierter? | |
3. Sind die SuS sprachlich einfallsreicher geworden? | |
4. Sind sie konzentrierter bei der Sache geworden? | |
5. Konnten die SuS flüssiger sprechen? | |
6. Waren die leistungsschwächeren Lerner aktiver als sonst? | |
7. Sind die Ergebnisse besser geworden? | |
Fotos
Ergebnisse der Datenerhebung:
Aufgrund der Fragebögen für 42 Lernende haben wir festgestellt:
•40 von 42 SuSn gaben an, dass das Karussell für sie neu war und ihnen sehr gut gefallen hat;
•39 von 42 SuSn zeigten an, dass sie sehr gern Fragen an immer neue Gesprächspartner gestellt haben. Die Kommunikation hat ihnen Spaß gemacht;
•32 von 42 SuSn kreuzten in der Position „Zum Thema sprechen können/Wie schätzt du deine Leistungen im
Karussell?“ bei „gut/sehr gut“ an;
•27 von 42 SuSn haben ihre gegenseitige Hilfe bei
Kommunikation auch wie „sehr gut“ eingeschätzt;
•42 von 42 SuSn vertreten den Standpunkt, dass sie die Aktivität auch weiter im Unterricht gern haben möchten.
Mithilfe vom Beobachtungsbogen für die Lehrkraft haben wir herausgefunden:
Wie reagieren die SuS auf die neue Arbeitsform?
Alle SuS, auch wenn sie glauben, sie waren nicht besonders gut bei der Kommunikation, schätzen die neue AF hoch ein. Mit immer neuen Rotationen wurde man lebhafter und am
Verfahren interessierter.
Arbeiten die SuS motivierter?
Viele (wenn nicht alle) assoziierten die Aktivität mit dem Spaß. Die SuS waren daran interessiert, das Karussell-Tempo auszuhalten. Man war dadurch motiviert, dass man als Gruppenmitglied auftrat und sich in der Gruppe sicher fühlen möchte.
Sind die SuS sprachlich einfallsreicher geworden?
Die meisten Lernenden zeigten sich von einer anderen kommunikativen Seite, indem sie gerne ihre Gesprächspartner engagierten.
Sind sie konzentrierter bei der Sache geworden?
Keiner hat in Gedanken, sich abzulenken. Man ist auch deshalb konzentriert, dass man auf schnelles Tempo des Rotierens bisschen gespannt ist.
Konnten die SuS flüssiger sprechen?
Die Lernenden konnten flüssig sprechen, weil sie das machen mussten und weil sie Spaß bekommen haben, flüssig sprechen zu können.
Waren die leistungsschwächeren Lerner aktiver als sonst?
Einige Lernender, die im alltäglichen Unterricht meistens zurückziehen, erwiesen sich als einige der aktivsten TN.
Sind die Ergebnisse besser geworden? : Die SuS konnten schneller Kontakte mit dem Gesprächspartner verknüpfen, dabei waren sie auf die Fehler nicht so gespannt. Die leistungsschwächsten Lerner haben im Projektunterricht ihre besten Noten bekommen.
Reflexion der PEP-Ergebnisse und Folgen für professionelle Weiterentwicklung:
Die Beteiligung der Lernenden in der Arbeitsform Karussell hat sich geändert und ist im Vergleich zum Lehrkraft-Schüler-Frage-AntwortMuster dadurch gekennzeichnet, dass man aktiver, zielbewusster und gruppenorientierter handelte, was zur Interaktion wesentlich beitrug.
Durch kreative Gesprächsform konnten die SuS flüssiger sprechen.
Für professionelle Weiterentwicklung ist dabei wichtig, dass wir: −durch wirksame Lehrmethoden die Stellung von dem Fach stärken und effektiv für Deutsch werben können;
−unser Lehrerverfahren durch weitere Entwicklung der
Kernkompetenzen bereichern können;
−durch Förderung der Interaktionskompetenz unseren Unterricht kompetenzorientierter gestalten können.